Wer benötigt sozialistische Politik und linke politische Bildung? Eine empirisch gestützte Suche nach Chancen.

Wittich, Dietmar

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URL https://edoc.vifapol.de/opus/volltexte/2009/1158/
Dokumentart: Bericht / Forschungsbericht / Abhandlung
Institut: Rosa-Luxemburg-Stiftung
Schriftenreihe: Standpunkte
Bandnummer: 2003,10
Sprache: Deutsch
Erstellungsjahr: 2003
Publikationsdatum: 02.04.2009
DDC-Sachgruppe: Politik
BK - Basisklassifikation: 89.14 (Sozialismus), 89.61 (Politische Parteien)
Sondersammelgebiete: 3.6 Politik und Friedensforschung

Kurzfassung auf Deutsch:

Im Laufe des vorigen Jahres haben sich die politischen Kräfteverhältnisse erheblich verändert. In der Gesellschaft insgesamt wird wieder sehr viel stärker eine Zunahme sozialer Ungleichheit und sozialer Ungerechtigkeit wahrgenommen. Bisher können sozialistische Politik und politische Bildung dabei keine Positionsgewinne verzeichnen. Es gibt für sie größere Potenziale, als sie gegenwärtig erreichen, wie die Analyse von Wahlabsicht, Parteipräferenzen und Wahlverhalten zeigen kann. Um stärker zu mobilisieren, muss die Aufmerksamkeit auf ziemlich unterschiedliche Gruppen gerichtet werden. Es handelt sich zum einen bei abgewanderten Wählern um eine männlich dominierte Gruppe, vorwiegend aus den mittleren bis älteren Generationen, überdurchschnittlich qualifiziert. Zum anderen gibt es die Gruppe, die man »Beinahe-PDS-Wähler« nennen könnte, hierbei handelt es sich um Frauen und Männer aus den jüngeren bis mittleren Generationen, gut qualifiziert, mit relativ hohen Anteilen von Schülern und Studenten, aber auch von Arbeitslosen und Kleinunternehmern. Die Analyse der Präferenzen für die PDS zeigt, dass der »harte Kern« mit starken Bindungen an die PDS relativ klein ist. Es gibt daneben aber bemerkenswert große Gruppen in West und Ost, die eine Wahlentscheidung für die PDS für möglich halten und sie nicht von vornherein ausschließen. Sozialistische Politik und linke politische Bildung müssen mit dem kulturellen Widerspruch zwischen einem »traditionellen linken« Milieu und einem »modernen linken« Milieu in ihrem Umfeld existieren und umgehen. Wenn es gelingt, neben der weiteren Profilierung ihrer politischen Kompetenzen, beide Milieus anzusprechen, ohne dabei das eine oder das andere zu verprellen, dann kann ein bisher erst im Entstehen befindliches links-sozialistisches Lager zu einem stabilen Faktor im politischen Kräfteverhältnis formiert werden.


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