Konsummuster im Kontrast : die Entwicklung von Einkommensverwandungsmustern bei verschiedenen Haushaltstypen im zeitlichen Wandel

Bögenhold, Dieter ; Fachinger, Uwe

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URL https://edoc.vifapol.de/opus/volltexte/2007/134/
Dokumentart: Bericht / Forschungsbericht / Abhandlung
Schriftenreihe: ZeS-Arbeitspapier // Zentrum für Sozialpolitik, Universität Bremen
Bandnummer: 2005,02
Sprache: Deutsch
Erstellungsjahr: 2005
Publikationsdatum: 07.12.2007
SWD-Schlagwörter: Konsumtheorie
DDC-Sachgruppe: Politik
BK - Basisklassifikation: 83.11 (Mikroökonomie), 83.14 (Einkommen, Beschäftigung, Arbeitsmarkt), 49.15 (Wirtschaftslehre des Haushalts)
Sondersammelgebiete: 3.6 Politik und Friedensforschung

Kurzfassung auf Deutsch:

Bisherige empirische Untersuchungen zu den Ausgaben privater Haushalte waren zum Großteil güterspezifisch ausgerichtet, d. h. auf eine Gütergruppe oder auf ein einzelnes Gut bezogen. In ihrer Gesamtheit stellen sie solchermaßen eher einen Flickenteppich als ein in sich konsistentes Bild dar. Ziel der Analyse ist es, zur Einordnung der zum Teil disparaten Ergebnisse beizutragen und ein Gesamtbild der Entwicklung von Ausgaben privater Haus-halte über einen möglichst großen Zeitraum zu zeichnen. Insbesondere soll die Ausgaben-struktur und deren Veränderung bei steigender gesamtgesellschaftlicher Wohlfahrt und über Perioden unterschiedlicher wirtschaftlicher Prosperität untersucht werden. Im Vordergrund steht dabei die Fragestellung, ob die sich ausbildende vertikale und horizontale Disparität der Sozialstruktur und deren Entwicklung zu einer Diversifizierung und Individualisierung von Lebenslagen sich in den Ausgaben privater Haushalte niederschlagen und in der Ent-wicklung der Ausgabenstruktur sichtbar werden. Die empirische Analyse fußt auf den laufenden Wirtschaftsrechnungen des Statistischen Bundesamtes, die – in Abhängigkeit vom jeweiligen Haushaltstyp – einen Zeitraum von 35 bis 50 Jahren umfassen. In diesen Daten werden die Ausgaben von Zweipersonenhaushalten von Rentnern und Sozialhilfeempfängern, von Vierpersonenhaushalten mit mittlerem und von Vierpersonenhaushalten mit höherem Einkommen erfasst und u. a. in neun Gütergrup-pen ausgewiesen. Damit ist es prinzipiell möglich, Änderungen der Ausgabenstruktur über einen großen Zeitraum zu erfassen. Die empirische Analyse zeigt, dass es über einen Zeitraum von 50 Jahren nicht nur zu einer realen Erhöhung der Ausgaben privater Haushalte gekommen ist, sondern dass diese auch mit erheblichen strukturellen Veränderungen einhergegangen sind. So haben die Güter-gruppen, die die Ausgaben für Wohnen, für Gesundheit sowie für Verkehr und Nachrich-tenübermittlung enthalten, deutlich an Bedeutung gewonnen und dominieren die Struktur, wohingegen die Ausgaben für Nahrungs- und Genussmittel, für Möbel und Hausrat sowie für Bekleidung deutlich an Relevanz eingebüßt haben. Waren beispielsweise 1964 noch die Ausgaben für Nahrungs- und Genussmittel die dominierende Ausgabenkategorie, so waren dies 1998 die mit dem Wohnen verbundenen Ausgaben. Im Zuge dieser Änderungen kommt es zudem zu einer Nivellierung der strukturellen Ausgabenunterschiede zwischen den drei Haushaltstypen – es findet im Prinzip eine „Anpassung“ an die Struktur des Haus-halts mit dem höchsten Einkommen statt. Diese strukturellen Änderungen indizieren somit ein spezifisches Muster der Verwendung von Einkommen bei steigender Wohlfahrt. Damit lässt sich die oftmals geäußerte Entwick-lung zu einer Diversifizierung und Individualisierung von Lebenslagen auf dem aggregier-ten Niveau von Gütergruppen und Haushaltstypen empirisch nicht abbilden.

Kurzfassung auf Englisch:

Most of previous empirical analyses concerning the consumption of private households mainly took specific goods or groups of goods into consideration yielding rather a rag rug than a consistent picture. The aim of the analysis is to sort out some of the partially dispa-rate results and to draw an overall picture of the development of the spending of private households over a large period of time. Especially, the structure of spending and its changes will be analysed and set into relation to the welfare of society and periods of different eco-nomic prosperity. Special emphasis will be given to the question, whether emerging vertical and horizontal social inequalities respectively the development of diversification and indi-vidualisation of life-styles is going to be reflected in the spending of private households and in the related structure over time. The empirical analysis is based upon the Laufende Wirtschaftsrechnungen of the Statisti-cal Office of Germany, which cover a period of 35 to 50 years depending on the specific type of household. These data record the spending of three household-types, (i) two-person households of pensioners and people on social security, (ii) four-person households with middle income and (iii) four-person households with high income. Expenditures for these household groups are portrayed for nine groups of goods. The empirical analysis of changes in the structure of spending over a large period of about 50 years shows two effects, first, a rise in spending of private households in real terms and, second, considerable changes in the composition of the expenditure structure. The relevance of spending on housing, health care and traffic raised substantial and dominate the structure in the 1990’s, whereas the spending on food and semi-luxuries, on furniture and household effects, and on clothing noticeably dropped. So, in 1964 spending on food and semi-luxuries dominated the structure whereas in 1998, the main part of spending belonged to housing. In the course of these changes, a levelling of the structural differences between the three household types took place which principally proved to be an adaptation to the expen-diture pattern structure of the spending of households with the highest income. Our finding is that these structural changes are reflecting a specific mode of spending of private house-holds during a rise of welfare. With that, on the aggregate level of groups of goods no em-pirical indication could be found for the often expressed development into a diversification and individualisation within the society.


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