Nationale und transnationale Städtenetzwerke in der Alpenregion
Behringer, JeannetteDownload:
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URL | https://edoc.vifapol.de/opus/volltexte/2009/1539/ |
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Dokumentart: | Bericht / Forschungsbericht / Abhandlung |
Institut: | WZB Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung |
Schriftenreihe: | Veröffentlichung der Abteilung Zivilgesellschaft und Transnationale Netzwerke des Forschungsschwerpunkts Zivilgesellschaft, Konflikte und Demokratie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung |
Bandnummer: | 2003, 104 |
Sprache: | Deutsch |
Erstellungsjahr: | 2003 |
Publikationsdatum: | 15.07.2009 |
Originalveröffentlichung: | http://bibliothek.wzb.eu/pdf/2003/iv03-104.pdf (2003) |
DDC-Sachgruppe: | Politik |
BK - Basisklassifikation: | 89.99 (Politologie: Sonstiges) |
Sondersammelgebiete: | 3.6 Politik und Friedensforschung |
Kurzfassung auf Deutsch:
Die vorliegende Studie thematisiert die Netzwerke „Allianz in den Alpen“ und das „Klimabündnis Österreich“, die nationale Organisation des europäischen Städtenetzwerks „Klima- Bündnis/Alianza del Clima e.V.“ Zunächst wird ein theoretischer Überblick über Definition, Entstehung, Stabilität, Funktionsweise und Problemlösungsfähigkeit von Netzwerken gegeben. Nach einer Darstellung von Entwicklungen nationalstaatlicher Nachhaltigkeitspolitiken in Österreich und der Schweiz werden die Netzwerke „Allianz in den Alpen“ sowie das „Klimabündnis Österreich“ näher beleuchtet (Entstehung, Ziele, Strukturen, Finanzierung und Entwicklung). Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Entstehung beider Netzwerke primär als Reaktion auf spezifische Problemlagen gedeutet werden kann, die im Zusammenhang mit nachhaltiger Entwicklung gesehen werden. Beide Netzwerke können als problemorientierte Netzwerke bezeichnet werden: Während die „Allianz in den Alpen“ sich dezidiert auf die besonderen Probleme des Alpenraums bezieht, konzentriert sich das „Klimabündnis Österreich“ speziell auf die politischen Handlungsfelder, die mit der Problematik einer Klimaveränderung im Zusammenhang stehen, sowie auf die transnationale Zusammenarbeit mit den indigenen Völkern des Amazonasbeckens. Beide Netzwerke befinden sich in einer Wachstumsphase im Sinne eines langsamen, aber stetigen Mitgliederzuwachses. Diese Tatsache schließt jedoch für beide Netzwerke eine ungleichmäßige Mitgliederentwicklung ein; so sind in einzelnen Ländern sehr viele Gemeinden den Netzwerken beigetreten, während in anderen Ländern nur wenige Gemeinden Mitglieder sind. Für das „Klimabündnis Österreich“ lässt sich allerdings feststellen, dass bereits zwei Drittel der österreichischen Bevölkerung in Gemeinden leben, die dem Klimabündnis beigetreten sind. Beide Netzwerke sind erfolgreich im Aufbau von Netzwerkstrukturen. Das Klimabündnis besitzt zum Beispiel eine nationale Geschäftsstelle sowie Geschäftsstellen in den Regionen, während die „Allianz in den Alpen“ vor der Einrichtung einer solchen Stelle steht. Materiell sind die Netzwerke hingegen mäßig erfolgreich. Die klimapolitische Bilanz des „Klimabündnisses Österreich“ fällt nüchtern aus. Die „Allianz in den Alpen“ kann zwar eine Reihe von „Best Practice“-Projekten vorweisen; inwiefern diese jedoch materiell zur nachhaltigen Entwicklung beigetragen haben, lässt sich nicht eindeutig konstatieren. Dabei ist zu beachten, dass sich der materielle Erfolg für das Klimabündnis eindeutiger feststellen lässt, da das Klimabündnis den Gemeinden quantitative Zielindikatoren vorgibt, während für die „Allianz in den Alpen“ ein Zielinventar in Form von Nachhaltigkeitsindikatoren erst entsteht. Für beide Netzwerke lassen sich Kriterien bestimmen, die für ihren Erfolg zumindest eine der Voraussetzungen bilden: (1) die Repräsentanz der Muttersprachen als Arbeitssprachen im Netzwerk; (2) gegenseitiges Lernen durch persönliche Begegnungen der Akteurinnen und Akteure; (3) eine intensive und finanziell gesicherte Betreuung der Gemeinden vor Ort sowie (4) aktive Einzelpersonen in den Gemeinden, die sich im kommunalpolitischen Alltagsgeschehen für die Verpflichtungen, die aus dem Netzwerkbeitritt resultieren, einsetzen. Die Nationalstaaten Schweiz und Österreich unterstützen die Netzwerke „Allianz in den Alpen“ respektive das „Klimabündnis Österreich“, allerdings ist diese Unterstützung in beiden Fällen jeweils auf die nationale Organisation der Netzwerke beschränkt. Diese Tatsache leistet möglicherweise einer ungleichen Mitgliederverteilung innerhalb der einzelnen Länder Vorschub.
Kurzfassung auf Englisch:
This study will focus on two networks, namely, the “Alliance in the Alps” and the “Austrian Climate Alliance” (the Austrian national organization within the European network “Climate Alliance of European Cities with Indigenous Rainforest Peoples/Alianza del Clima”). The study begins with an overview of network development, stability, functioning, and policy performance. This is followed by an overview of the Swiss and the Austrian national sustainable development, policies respectively, and a description of the Alliance in the Alps Region and the Austrian Climate Alliance, in particular, focusing on those organizations’ respective development, aims, structure, and financing. The development of both networks can be interpreted primarily as a reaction to a specific dilemma of sustainable development. Thus, these networks can be said to be problem-oriented. The Alliance in the Alps concerns itself with problems specific to Alpine areas; the Austrian Climate Alliance, on the other hand, concentrates on specific policy fields directly related to the problem of climate change. At present, both networks are in growth phase, with their respective memberships increasing slowly but steadily. From country to country, however, development varies: in some countries, for instance, a fair amount of municipalities are network members; in other countries only very few communities are networked. In Austria, for example, two-thirds of the population live in municipalities that are member communities of the Climate Alliance. Both organizations boast successful network structures. The Austrian Climate Alliance, for instance, has a national and regional secretariats. The Alliance in the Alps is currently in the process of creating similar structures. Regarding policy performance, both networks have been only moderately successful. Most of the aims of the Austrian Climate Alliance cannot be achieved within their stated time frame. Although the Alliance in the Alps can point to a number of “best practice” projects, the extent to which these have actually contributed qualitatively to sustainable development is not altogether clear. It is easier to gauge the success of the Austrian Climate Alliance because it has a set of unambiguous criteria by which their accomplishments can be measured quantitatively. The Alliance in the Alps, on the other hand, has just begun to develop such criteria by expanding upon local sustainability indicators. For both networks, some core indicators can be named, by which success can be measured: (1) the representation of native languages as working languages within the network, (2) mutual social learning via personal encounter between actors, (3) counselling of the municipalities/local authorities, (4) dynamic individuals within local communities or municipalities who assume responsibility and actively promote the aims of network on the local community-policy level. Whereas Switzerland and Austria support the Alliance in the Alps and the Climate Alliance, their support is restricted in both cases to the national-level organizations of the respective networks in each country. This fact probably contributes to the disparate, heterogeneous development of network membership within individual countries.
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