Politische Clans und Gewalt im Süden der Philippinen

Kreuzer, Peter

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URL https://edoc.vifapol.de/opus/volltexte/2007/177/
Dokumentart: Bericht / Forschungsbericht / Abhandlung
Institut: HSFK-Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung
Schriftenreihe: HSFK-Report
Bandnummer: 2005,01
Sprache: Deutsch
Erstellungsjahr: 2005
Publikationsdatum: 17.12.2007
SWD-Schlagwörter: Philippinen , Gewalt , Politik , Sippe , Guerilla
DDC-Sachgruppe: Politik
BK - Basisklassifikation: 89.58 (Politische Gewalt), 15.78 (Südostasien)
Sondersammelgebiete: 3.6 Politik und Friedensforschung

Kurzfassung auf Deutsch:

Seit über 30 Jahren führt eine muslimische Guerilla im Süden der Philippinen einen Sezessionskrieg. Keiner der wiederholten Versuche, einen Frieden herzustellen, fruchtete bislang. Die Gründe hierfür sind vielfältig und liegen nicht nur auf der nationalpolitischen Ebene zwischen Regierung und Guerilla. Vielmehr belegt der Autor, dass die Verquickung von lokalen Claninteressen mit Kriminalität und dem Kampf um politische Unabhängigkeit die anhaltende Gewalt in der Region verursachen. Deshalb ist es kaum möglich, die Gewaltakteure trennscharf zu identifizieren. Diese Annäherungsweise an das Problem der Gewalt im Süden der Philippinen unterscheidet sich deutlich von der bisher gängigen These. Während bislang der Kampf um Unabhängigkeit als zentrale Gewaltursache gesehen wurde, untersucht Peter Kreuzer die Rolle der Clans sowie die Mikrodynamiken der Gewalt und ihren Einfluss auf das gesamte Gewaltsystem. Dabei wird offenkundig, dass politische Gewalt fundamental unterschiedliche Gesichter haben kann. Selbst bewaffnete Zusammenstöße zwischen Militär und Guerilla sind oft nur Maske für Rivalitäten zwischen konkurrierenden Clans. Eine besondere Stärke dieses Reports liegt in der außerordentlichen Fülle und Qualität des empirischen Materials, das hier ausgewertet wurde. Eine Reihe von Interviews aus dem Sommer 2004 mit Akteuren aus der Region gewähren neue Einblicke in die komplexen Konfliktlagen zwischen den vielfältigen konkurrierenden Interessengruppen. Die dadurch neu gewonnenen Erkenntnisse bilden den Ausgangspunkt für eine Diskussion möglicher Wege aus der Gewalt.


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