Reine Rhetorik? : Die Vision einer ASEAN-Gemeinschaft

Freistein, Katja

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URL https://edoc.vifapol.de/opus/volltexte/2007/191/
Dokumentart: Bericht / Forschungsbericht / Abhandlung
Institut: HSFK-Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung
Schriftenreihe: HSFK-Report
Bandnummer: 2004,02
Sprache: Deutsch
Erstellungsjahr: 2004
Publikationsdatum: 20.12.2007
SWD-Schlagwörter: Zukunft , Gemeinschaft , Association of South-East Asian Nations
DDC-Sachgruppe: Politik
BK - Basisklassifikation: 89.72 (Internationale Organisationen)
Sondersammelgebiete: 3.6 Politik und Friedensforschung

Kurzfassung auf Deutsch:

Südostasien steckt in der Krise. Ausländische Investitionen sind seit der Asienkrise 1997 zurückgegangen, SARS, die Vogelgrippe und terroristische Anschläge wie auf Bali im Oktober 2002 schädigen das Ansehen der Region zusätzlich. Um diesen Problemen zu begegnen, hat die Vereinigung südostasiatischer Staaten (ASEAN) auf ihrem Gipfel im Oktober 2003 eine Zukunftsvision entworfen. Mit dieser ASEAN Vision 2020 gilt es auch, den Abstieg der Organisation in die Bedeutungslosigkeit zu verhindern. Doch bislang tun sich die ASEAN-Staaten schwer, tatsächlich gemeinsam zu agieren und sich als Gemeinschaft zu begreifen. Vielen Staaten fehlt der politische Wille zu mehr Kooperation und Transparenz; Souveränität wird oft überbetont. Insofern ist fraglich, ob die Vision einer Sicherheitsgemeinschaft nach europäischem Vorbild zukünftig umsetzbar sein wird. Katja Freistein untersucht die Aussichten für eine Gemeinschaftsbildung anhand der drei Politikfelder Wirtschaft, Sicherheit und Identitätsbildung. In allen drei Bereichen stellt sie erhebliche Defizite und Schwierigkeiten fest, erkennt aber auch Ansätze, die als Einzelmaßnahmen zunächst vielversprechend sind. So sind die wirtschaftlichen Disparitäten zwischen den Staaten erheblich und nicht dauerhaft tragbar, das Freihandelsabkommen AFTA könnte jedoch neue wirtschaftliche Dynamik in die Region bringen. Sicherheitspolitisch bleiben große Konflikte weiterhin bestehen, neue Initiativen der Zusammenarbeit – zum Beispiel in der Terrorismusbekämpfung – könnten aber ein Schritt in Richtung multilateraler Kooperation sein. Entscheidend ist, dass sich auf Dauer ein „Wir-Gefühl“ in der ASEAN entwickelt, das die Mitglieder zur Gemeinschaft verbindet. Noch ist die Bereitschaft zu großen Veränderungen innerhalb der ASEAN schwach. Wenn diese jedoch langsam stärker wird und sich ein Reformwille einstellt, besteht die Chance, dass sich nach der Erweiterung der Gemeinschaft auf eine ASEAN-10 auch die notwendige Vertiefung des Vertrauens, der multilateralen Beziehungen, Kooperationen und institutionellen Verflechtungen entwickelt, die eine Sicherheitsgemeinschaft ausmacht.


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