Handlungsspielräume und Hindernisse für die Beteiligung von Frauen am demokratischen Aufbau in Afghanistan : Ergebnisse und Interviewtexte aus einer journalistischen Recherche vor Ort

Bauer, Antje

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URL https://edoc.vifapol.de/opus/volltexte/2011/2537/
Dokumentart: Bericht / Forschungsbericht / Abhandlung
Institut: Berghof Forschungszentrum für Konstruktive Konfliktbearbeitung
Schriftenreihe: Berghof occasional paper
Bandnummer: 20
Sprache: Deutsch
Erstellungsjahr: 2002
Publikationsdatum: 13.01.2011
Originalveröffentlichung: http://www.berghof-center.org/uploads/download/boc20d.pdf (2002)
DDC-Sachgruppe: Politik
BK - Basisklassifikation: 89.76 (Friedensforschung, Konfliktforschung), 89.75 (Internationale Konflikte: Allgemeines), 89.58 (Politische Gewalt), 89.35 (Demokratie)
Sondersammelgebiete: 3.6 Politik und Friedensforschung

Kurzfassung auf Deutsch:

Mit dem militärischen Vorgehen der Vereinigten Staaten und ihrer Verbündeten als Reaktion auf die Terroranschläge vom 11. September ist Afghanistan ins Blickfeld der Weltöffentlichkeit gerückt. Dabei wurde die Aufmerksamkeit – zumindest kurzzeitig - auch auf e in Themenfeld gerichtet, für das s ich bis dahin nur in der Region tätige Menschenrechtsorganisationen interessiert hatten: die Rolle von Frauen in der afghanischen Gesellschaft und deren weitgehender Ausschluss aus dem politischen Leben. Frauen unter anderem aus Afghanistan haben Ende Oktober 2001 vor Vertretern des UN-Sicherheitsrats eine Einbeziehung der Frauen in die Neuregelung der afghanischen politischen Verhältnisse gefordert. Jedoch tun sich internationale Organisationen weiterhin schwer mit der Formulierung klarer und praktikabler Vorstellungen darüber, wie dies konkret erfolgen soll. In jedem Fall muss zunächst der Frage nachgegangen werden, welche Wünsche und Vorstellungen Afghaninnen haben, und über welche Möglichkeiten sie verfügen, sie in den politischen Willensbildungsprozess einzubringen. Den Bedürfnissen und Vorschlägen von Frauen nachzuspüren war das Hauptziel der vorliegenden Recherche. Darüber hinaus ging es um die Identifizierung von Handlungsspielräumen für die Partizipation von Frauen am politischen Prozess, am Aufbau einer neuen Staatlichkeit und an der gesellschaftlichen Transformation im Rahmen eines extrem patriarchalischen und gewaltbezogenen Gesellschaftssystems, das sich in den 23 Jahren des Krieges herausgebildet hat. Angesichts der dramatischen Situation im Herbst 2001, des dringenden Handlungsbedarfs und der Unmöglichkeit, in der kurzen Zeit bis zu den erwartbaren politischen Weichenstellungen eine wissenschaftlich fundierte empirische Untersuchung durchzuführen, haben wir uns entschlossen, eine journalistische Recherche anzuregen. Wir danken der Berghof Stiftung für Konfliktforschung, dass sie dieses für eine Wissenschaftsstiftung eher ungewöhnliche Vorgehen in diesem Fall unterstützt hat. Auch der Heinrich Böll-Stiftung gilt unser Dank dafür, dass sie denjenigen Teil der Reisekosten übernommen hat, die im Herbst 2001 noch nicht absehbar waren, da es damals unmöglich erschien, in Afghanistan selbst Interviews zu 4 machen. Eine Auswahl der Interviews wird im Anhang wiedergegeben, da sie jenseits der Auswertung durch die Autorin von Interesse sein können. Wir sind überzeugt, dass das vorliegende Ergebnis der Recherche sowohl staatlichen als auch nichtstaatlichen Akteuren von Nutzen sein kann, die in dieser Region unterstützend tätig werden wollen, vor allem wenn sie beabsichtigen, lokale Kapazitäten für gesellschaftliche Reformprozesse zu stärken und dafür die weibliche Bevölkerung einzubeziehen.


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