Der unitarische Bundesstaat in Deutschland : Pfadabhängigkeit und Wandel
Lehmbruch, GerhardDownload:
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URL | https://edoc.vifapol.de/opus/volltexte/2011/2821/ |
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Dokumentart: | Bericht / Forschungsbericht / Abhandlung |
Institut: | MPIfG - Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung |
Schriftenreihe: | MPIFG discussion paper |
Bandnummer: | 2002, 2 |
Sprache: | Deutsch |
Erstellungsjahr: | 2002 |
Publikationsdatum: | 14.02.2011 |
Originalveröffentlichung: | http://www.mpifg.de/pu/mpifg_dp/dp02-2.pdf (2002) |
SWD-Schlagwörter: | Deutschland , Bundesstaat , Föderalismus , Politische Reform , Online-Publikation |
DDC-Sachgruppe: | Politik |
BK - Basisklassifikation: | 89.30 (Politische Systeme: Allgemeines), 89.37 (Föderalismus) |
Sondersammelgebiete: | 3.6 Politik und Friedensforschung |
Kurzfassung auf Deutsch:
Die Eigenart des deutschen Föderalismus erschließt sich in einer historischen Analyse der bundesstaatlichen Institutionen. Dabei wird ein hohes Maß an Pfadabhängigkeit sichtbar, die ihre Persistenz über einen langen Zeitraum hinweg der Ko- Evolution von politisch-kulturellen Orientierungen (“Unitarismus”) und institutionellen Arrangements verdankte. Die institutionellen Arrangements entfalteten sich sukzessive über mehrere Entwicklungssequenzen hinweg, die in einer Abfolge komplementärer institutioneller Weichenstellungen (1849, 1867/1871, 1919, 1945–1949) ein System von zunehmender, überaus veränderungsresistenter Komplexität hervorbrachten. Die Langfristanalyse führt zu dem Schluss, dass der institutionelle Kern des komplex verflochtenen “unitarischen Bundesstaates”, wie das Ergebnis dieses Entwicklungspfades genannt worden ist, weiterhin eine durch Pfadabhängigkeit bedingte Resistenz gegen “institutional engineering” aufweist. Die “unitarischen” politisch-kulturellen Orientierungen hingegen, die seit der Mitte des 19. Jahrhunderts zur Selbstreproduktion dieses Entwicklungspfades beitrugen und deren Bezugsrahmen der Nationalstaat war, werden in zunehmendem Maße obsolet. Dies könnte Veränderungsspielräume eröffnen, die sich am Dezentralisierungsparadigma orientieren.
Kurzfassung auf Englisch:
The characteristic traits of German federalism are best explored in a historical analysis of the federal institutions. These exhibit a high degree of path-dependence that is due to the co-evolution of cultural orientations (“unitarism”) and of the institutional arrangements. The institutional arrangements were shaped in successive sequences of development (1849, 1867/71, 1919, 1945-49) which generated, due to complementary “critical junctures,” a system of increasing complexity that was more and more resistant to change. The longitudinal analysis shows that the institutional core of German ‘unitary federalism’ (as it has often been called) with its complex architecture withstands attempts at institutional engineering. However, the ‘unitary’ cultural orientations whose frame of reference was the nation state and which have contributed to the self-reproduction of this development path are now increasingly becoming obsolete. This might open windows of opportunity for greater decentralization.
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