Gerechtigkeit und Frieden : Die Tücken einer tugendhaften Verbindung
Brock, LotharDownload:
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URL | https://edoc.vifapol.de/opus/volltexte/2011/3210/ |
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Dokumentart: | Bericht / Forschungsbericht / Abhandlung |
Institut: | HSFK-Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung |
Schriftenreihe: | HSFK-Standpunkte : Beiträge zum demokratischen Frieden |
Bandnummer: | 2010, 10 |
Sprache: | Deutsch |
Erstellungsjahr: | 2010 |
Publikationsdatum: | 23.10.2011 |
Originalveröffentlichung: | http://www.hsfk.de/fileadmin/downloads/standpunkt1010.pdf (2010) |
SWD-Schlagwörter: | Friedensforschung |
DDC-Sachgruppe: | Politik |
Sondersammelgebiete: | 3.6 Politik und Friedensforschung |
Kurzfassung auf Deutsch:
In unseren Vorstellungen von einer guten Ordnung gehören Frieden und Gerechtigkeit zusammen. In der realen Politik fallen sie häufig auseinander. Soll man der Gerechtigkeit den Vorrang geben, wenn sie mit dem Frieden kollidiert oder umgekehrt dem Frieden, wenn ihm Gerechtigkeitsforderungen entgegenstehen? Nicht erst in Zeiten asymmetrischer Kriege und humanitärer Interventionen bereitet die voreilige Zustimmung zu diesen Fragen Unbehagen. Dass es gerecht sein kann, Gewalt anzuwenden, behauptet die Lehre vom gerechten Krieg. Dass Kriege niemals gerecht sein können, legt die Denkfigur des gerechten Friedens nahe. Lothar Brock stellt im Rahmen des neuen Forschungsprogramms der HSFK die Selbstwidersprüchlichkeit jeder Rechtsdoktrin dar, die Gewalt begrenzen will, indem sie die Bedingungen ihrer Zulässigkeit definiert. Denn jede Gewalt zieht Gegengewalt nach sich und jede Durchsetzung von Gerechtigkeitsansprüchen wird von anderen als ungerecht empfunden. Der gerechte Friede kann zur Leitlinie im Umgang mit diesem Dilemma werden, wenn er als soziale Praxis verstanden wird, die über den Einzelfall hinaus stets die Folgen einer Entscheidung für die normative Ordnung insgesamt berücksichtigt. Dabei muss der gerechte Frieden von vornherein als faktisch unerreichbar akzeptiert werden. Umso wichtiger ist er als Kompass für eine Politik, die sich mit ihren eigenen Zielkonflikten immer wieder neu auseinandersetzt und nicht einfach darauf vertraut, dass Frieden und Gerechtigkeit selbstverständlich miteinander einhergehen. Karin Hammer
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