Kopfprämien in der gesetzlichen Krankenversicherung : eine Perspektive für die Zukunft?
Wasem, Jürgen ; Greß, Stefan ; Rothgang, HeinzDownload:
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URL | https://edoc.vifapol.de/opus/volltexte/2008/400/ |
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Dokumentart: | Bericht / Forschungsbericht / Abhandlung |
Institut: | ZeS - Zentrum für Sozialpolitik |
Schriftenreihe: | ZeS-Arbeitspapier // Zentrum für Sozialpolitik, Universität Bremen |
Bandnummer: | 2003,07 |
Sprache: | Deutsch |
Erstellungsjahr: | 2003 |
Publikationsdatum: | 04.03.2008 |
SWD-Schlagwörter: | Deutschland , Gesetzliche Krankenversicherung , Finanzierung , Reform |
DDC-Sachgruppe: | Sozialwissenschaften, Soziologie |
BK - Basisklassifikation: | 44.14 (Gesundheitsvorsorge), 71.85 (Soziale Sicherheit) |
Sondersammelgebiete: | 3.6 Politik und Friedensforschung |
Kurzfassung auf Deutsch:
In der gesundheitspolitischen Reformdebatte wird zunehmend die Umstellung der Finanzierung der Gesetzlichen Krankenversicherung von einkommensabhängigen Beiträgen auf einkommensunabhängige Kopfprämien gefordert. Zur Umsetzung dieser Forderung wurde ein Reihe von Modellen entwickelt, die in unterschiedlichem Ausmaß Umverteilungselemente aus der GKV entfernen und durch einen steuerfinanzierten Transfermechanismus bzw. versicherungstechnische Kalkulationselemente ersetzen wollen. Die Protagonisten dieser Modelle versprechen sich durch die Umstellung der GKV-Finanzierung auf Kopfprämien eine Reihe von Vorteilen. Zu diesen Vorteilen zählen vor allem die Abkopplung der Krankenkassenbeiträge vom Arbeitslohn, eine erhöhte Zielgenauigkeit der Umverteilung, die Möglichkeit der Integration von Zu- und Abwahlleistungen in das GKV-System und die Lösung der Allokationsprobleme im Gesundheitssystem durch eine Stärkung wettbewerblicher Steuerungselemente. Die Bewertung der Modelle kommt zu dem Ergebnis, dass die meisten der von den Befürwortern genannten Argumente einer näheren Überprüfung nicht stand halten. Umgekehrt werden eine Reihe von mit diesen Modellen verbundenen Risiken von deren Befürwortern unterschätzt. Vor allem aber lenkt die Diskussion über die Finanzierung durch Kopfprämien von den Problemen und Herausforderungen im Gesundheitswesen ab, die auf der Leistungs- und nicht auf der Finanzierungsseite liegen. Vor diesem Hintergrund ist eine Konzentration der öffentlichen Aufmerksamkeit auf eine wettbewerbliche Weiterentwicklung der GKV mit dem Ziel der Erhöhung von Qualität, Effektivität und Effizienz der Versorgung anstelle einer Debatte über Kopfprämien zu fordern.
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