Der Einfluß demographischer Faktoren auf die Finanzentwicklung der gesetzlichen Pflegeversicherung

Rothgang, Heinz ; Vogler, Anke

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URL https://edoc.vifapol.de/opus/volltexte/2008/458/
Dokumentart: Bericht / Forschungsbericht / Abhandlung
Institut: ZeS - Zentrum für Sozialpolitik
Schriftenreihe: ZeS-Arbeitspapier // Zentrum für Sozialpolitik, Universität Bremen
Bandnummer: 1997,18
Sprache: Deutsch
Erstellungsjahr: 1997
Publikationsdatum: 29.05.2008
DDC-Sachgruppe: Politik
BK - Basisklassifikation: 89.39 (Politische Systeme: Sonstiges), 71.85 (Soziale Sicherheit), 73.12 (Demographie), 86.79 (Sozialversicherungsrecht)
Sondersammelgebiete: 3.6 Politik und Friedensforschung

Kurzfassung auf Deutsch:

Vor der Einführung der gesetzlichen Pflegeversicherung wurde vielfach die Befürchtung geäußert, daß es zu einer demographiebedingten Ausgaben- und damit letztendlich auch Beitragssatzexplosion kommen werde. Tatsächlich hat die gesetzliche Pflegeversicherung seit ihrem Bestehen ein Finanzpolster von knapp 8 Mrd. DM aufgebaut. Straft diese Entwicklung die Kritiker der gesetzlichen Pflegeversicherung Lügen und steht die Pflegeversicherung auch zukünftig auf einer soliden finanziellen Basis? Oder wird die demographische Entwicklung diese Finanzreserven aufzehren und der befürchtete Ausgaben- und Beitragssatzanstieg eintreten? In dem vorliegenden Beitrag sollen diese Fragen behandelt werden, indem mit alternativen demographischen Modellen Ausgaben- und Beitragssatzberechnungen durchgeführt werden. Dabei werden insbesondere die Auswirkungen einer Verlängerung der Lebenserwartung und einer verstärkten Zuwanderung diskutiert. Von einer Verlängerung der Lebenserwartung werden ausgabensteigernde Effekte erwartet, während von einer gezielten Einwanderungspolitik erhofft wird, daß sie über die Erhöhung der Beitragsbemessungsgrundlage die steigenden Ausgaben so abfangen kann, daß es zu keiner bzw. keiner nennenswerten Beitragssatzsteigerung kommt. Mit Hilfe verschiedener Sensitivitätsanalysen wird die Richtung und Stärke des Einflusses der Faktoren Mortalität und Migration auf die finanzielle Entwicklung der gesetzlichen Pflegeversicherung aufgezeigt. Im Ergebnis zeigt sich, daß nicht zuletzt wegen der gedeckelten Leistungen in der Pflegeversicherung die finanzielle Situation bis etwa 2010 stabil bleibt. Um die demographisch bedingte Ausgabensteigerung auszugleichen, sind ab diesem Zeitpunkt Beitragssatzerhöhungen notwendig, wenn die realen Leistungen erhalten bleiben sollen.


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