Deliberative Öffentlichkeit

Hüller, Thorsten

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URL https://edoc.vifapol.de/opus/volltexte/2008/507/
Dokumentart: Bericht / Forschungsbericht / Abhandlung
Institut: INIIS Uni Bremen
Schriftenreihe: InIIS-Arbeitspapier
Bandnummer: 32
Sprache: Deutsch
Erstellungsjahr: 2005
Publikationsdatum: 17.08.2008
Originalveröffentlichung: http://www.iniis.uni-bremen.de/pages/arbeitspapierBeschreibung.php?ID=32&SPRACHE=DE (2005)
DDC-Sachgruppe: Politik
BK - Basisklassifikation: 89.30 (Politische Systeme: Allgemeines)
Sondersammelgebiete: 3.6 Politik und Friedensforschung

Kurzfassung auf Deutsch:

Für Vertreter einer deliberativen Demokratie bildet die Öffentlichkeit einen zentralen Ort anspruchsvoller Beratungen. In Anschluss an J. Habermas werden fünf normative Kriterien ausgewiesen: Repräsentativität der Sprecher, Gleichheit des Publikums, angemessene Offenheit sowie eine Informations- und eine Diskursfunktion. In Auseinandersetzung mit der entsprechenden empirischen Literatur werden forschungspragmatische Probleme erörtert. Insbesondere gilt es bei der Abschätzung der themenspezifischen deliberativen Qualität die relevanten Kommunikationskonstellationen und ihre Einbettung im politischen System – als Wahlkämpfe, politische Entscheidungen und als kollektive Selbstverständigungen – stärker zu berücksichtigen. Im dritten Schritt wird nach persistenten Defiziten der Realisierung obiger Kriterien in modernen Öffentlichkeiten gefahndet. Diese Defizite erweisen sich kurioserweise gerade dort als besonders virulent, wo Vertreter deliberativer Demokratie besonders viel erwarten – bei der Beteiligung von Bürgern und zivilgesellschaftlichen Akteuren. Ihre Beiträge sind nicht von der gewünschten argumentativen Qualität, vor allem lässt sich dauerhaft keine adäquate, egalitäre Rezeption öffentlicher Beratungen erwarten. Gegen die Herangehensweise in der bestehenden empirischen Literatur wird dabei die Fruchtbarkeit der Berücksichtigung spezifischer Kommunikationskonstellationen exemplarisch verdeutlicht.

Kurzfassung auf Englisch:

For advocates of deliberative democracy and especially for J. Habermas, the public sphere is a central locus of demanding deliberations. In this article the relevant normative expectations are confronted with questions of their feasibility. Initially five normative criteria were identified: representativeness of speakers, equality of recipients, appropriate openness, as well as an information and a discourse function. Discussing the empirical literature on deliberative public spheres certain methodological problems are outlined. Especially the assessment of the deliberative quality of the specific publics should draw on certain constellations of communication and their embeddedness in the political system – as election campaigns, political decisions and collective self understandings. Finally the question of feasibility is answered by searching for persistent deficits of modern publics in realizing the normative criteria of deliberative democracy. Curiously where advocates of deliberative democracy have especially high expectations, as in the deliberative functioning of citizens and civil society actors, the realistic performance (quality of their contribution and equality of reception) is rather poor.


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