Ein sozialphilosophisches Weiterdenken des Gütekraftverständnisses von Hildegard Goss-Mayr

Heider, Jan

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URL https://edoc.vifapol.de/opus/volltexte/2008/640/
Dokumentart: Bericht / Forschungsbericht / Abhandlung
Institut: IFGK - Institut für Friedensarbeit und gewaltfreie Konfliktaustragung
Schriftenreihe: IFGK-Arbeitspapier
Bandnummer: 21
Sprache: Deutsch
Erstellungsjahr: 2006
Publikationsdatum: 20.08.2008
DDC-Sachgruppe: Politik
BK - Basisklassifikation: 89.56 (Politische Kommunikation), 89.52 (Politische Psychologie, Politische Soziologie), 89.76 (Friedensforschung, Konfliktforschung)
Sondersammelgebiete: 3.6 Politik und Friedensforschung

Kurzfassung auf Deutsch:

Im vorliegenden Arbeitspapier wird der Gütekraftbegriff im Sinne Goss-Mayr in drei Schritten sozialwissenschaftlich und philosophisch betrachtet. 1) Die Beschäftigung mit der Theorie des kommunikativen Handelns von Jürgen Habermas zeigt auf, inwieweit Gütekraft einen rationalen Kern besitzt. Darüber hinaus wird es durch Verweis auf Habermas möglich, einen soziologisch ‚realistischen’ Blick auf die Gütekraft zu werfen. Dieser ‚realistische’ Blick auf die Gütekraft wird in einem zweiten Schritt durch die Anwendung von Gedanken nach Gabriel Marcel weiter ausgeführt. 2) Mit dem Marcelschen Begriff des ‚Aktes’ kann Gütekraft sinnvoll analysiert werden, als entscheidend bei dieser Analyse zeigt sich der Umstand, dass Güteaktionen es den Konfliktparteien nahe legen ihr Handeln als Akt zu begreifen und dies bewirkt, dass ihr Handeln ihr Gewissen betrifft. Der ‚realistische’ Blick auf die Gütekraft kommt dadurch zum Tragen, dass Handlungsformen gefunden werden, die zwar nicht der Gütekraft entsprechen, also kein kommunikatives Handeln sind und auch nicht zu einem Akt führen, aber dennoch in der modernen Gesellschaft sinnvoll erscheinen. 3) Im dritten Schritt werden statt interpersonellen Inter-Gruppen-Interaktionen behandelt. Diese Unterscheidung aus der Sozialpsychologie findet ihre Berücksichtigung in der Gütekraft, indem sie gemäß dem Prinzip der Rekategorisierung handelt. D.h., in Güteaktionen wird versucht unterschiedliche Gruppenkategorien in eine gemeinsame Kategorie zu überführen. Die dadurch bewirkten positiven Effekte zeigen sich bei der Beschäftigung mit zwei konkreten Konfliktsituationen während des Marcossturzes 1986 auf den Philipinen.


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