Krieg und Vertreibung in Kosovo - Ist die NATO Brandstifter oder Feuerwehr?
Schweitzer, ChristineDownload:
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URL | https://edoc.vifapol.de/opus/volltexte/2008/650/ |
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Dokumentart: | Bericht / Forschungsbericht / Abhandlung |
Institut: | IFGK - Institut für Friedensarbeit und gewaltfreie Konfliktaustragung |
Schriftenreihe: | IFGK-Arbeitspapier |
Bandnummer: | 11 |
Sprache: | Deutsch |
Erstellungsjahr: | 1999 |
Publikationsdatum: | 20.08.2008 |
DDC-Sachgruppe: | Politik |
BK - Basisklassifikation: | 89.72 (Internationale Organisationen), 89.76 (Friedensforschung, Konfliktforschung) |
Sondersammelgebiete: | 3.6 Politik und Friedensforschung |
Kurzfassung auf Deutsch:
Thesen des Papiers sind: 1. Die Rechtfertigung des NATO-Angriffes mit der Verhinderung ethnischer Säuberung ist als propagandistische Überzeichnung und nachgeschobene Rechtfertigung einzustufen. In offiziellen Regierungs- und NATO-Dokumenten ist davon bis zu Beginn des Krieges am 24. März 1999 nicht die Rede, sondern allein von der ‚Verhinderung einer humanitären Katastrophe’. 2. Bei den bewaffneten Auseinandersetzungen im letzten Jahr handelte es sich um Kämpfe zwischen der Kosovo-Befreiungsarmee UCK und den serbischen / jugoslawischen Polizei- und Truppenverbänden. Das Ziel Belgrads war nicht eine ‚ethnische Säuberung’ des Kosovo, sondern ein unter massivster Gewalt und Brutalität gegen die Zivilbevölkerung geehrter Versuch, die UCK auszulöschen. 3. Der Truppenaufmarsch der jugoslawischen Armee und die eskalierenden, immer weitere Regionen in Mitleidenschaft ziehenden Kämpfe von Januar bis März 1999 standen ebenfalls in diesem Paradigma der Bekämpfung der UCK, ließen aber eine Zuspitzung des Konfliktes für die nächsten Monate befürchten. Inwieweit die Truppenstationierungen auch eine Vorbereitung auf einen erwarteten NATO-Angriff darstellten, kann nicht definitiv behauptet werden, wenngleich es nahe liegt. 4. Die von GegnerInnen der NATO-Angriffe angestellte Vermutung, dass es ohne den Angriff der NATO heute weniger Vertriebene und Flüchtlinge im Kosovo gäbe, lässt sich angesichts der sich andeutenden Eskalation nicht erhärten. 5. Es ist nicht mit letzter Sicherheit auszumachen, welche militärischen und politischen Ziele Belgrad während des Krieges nach dem 24. März im Kosovo verfolgte. Es scheint wahrscheinlicher, dass man sich im Endergebnis eine Teilung des Kosovos als ‚Kompromiss’ erhoffte, als dass man glaubte, alle Albaner aus dem Kosovo langfristig vertreiben zu können. 6. Was immer bei einem Verzicht der NATO auf den Angriff passiert wäre, der Angriff führte zu Flucht und Vertreibung in einem bislang nicht gekannten Ausmaß und neuen 'Qualität', die von der NATO auch nicht gestoppt werden konnten.
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