Naives Hirngespinst oder reale Option? Prespektiven für ein kernwaffenfreies Europa

Franceschini, Giorgio

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URL https://edoc.vifapol.de/opus/volltexte/2008/932/
Dokumentart: Bericht / Forschungsbericht / Abhandlung
Institut: HSFK-Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung
Schriftenreihe: HSFK-Standpunkte : Beiträge zum demokratischen Frieden
Bandnummer: 2008,01
Sprache: Deutsch
Erstellungsjahr: 2008
Publikationsdatum: 15.10.2008
DDC-Sachgruppe: Politik
BK - Basisklassifikation: 89.76 (Friedensforschung, Konfliktforschung), 89.87 (Waffen, Kampfmittel)
Sondersammelgebiete: 3.6 Politik und Friedensforschung

Kurzfassung auf Deutsch:

Als sich der sowjetische Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow und der amerikanische Präsident Ronald Reagan auf dem legendären Gipfel in Reykjavik 1986 strahlend die Hände schüttelten, schien das Ende atomarer Rüstung in greifbare Nähe zu rücken. Es folgten Verträge zur nuklearen Rüstungskontrolle und die Verschrottung einer beachtlichen Anzahl von Mittelstreckenraketen und Marschflugkörpern. Doch seit Ende der 1990er Jahre hat die Euphorie spürbar nachgelassen. Angesichts immer neuer Krisenherde erscheinen Atomwaffen zunehmend als Trumpf im Ärmel, den man lieber nicht voreilig preisgeben möchte. Dabei sind die Risiken nicht kleiner geworden. Im Gegenteil: Die Gefahr, dass Atomwaffen in die Hände von Terroristen geraten und politisch instabile Länder eigene nukleare Arsenale aufbauen, ist eher größer geworden. Nukleare Frühwarnsysteme können versagen, Fehleinschätzungen zu einer unbeabsichtigten Eskalation führen. Ausgerechnet vier ehemalige hochrangige amerikanische Politiker, allesamt Mitglieder des „Establishment“, haben nun eine Anti-Atomwaffen-Kampagne angestoßen. Unermüdlich reisen sie durch die Welt, um Mitstreiter zu finden und ihre Botschaft ist unmissverständlich: Das Gefahrenpotential nuklearer Waffen überwiegt bei weitem den Sicherheitsgewinn. Es ist höchste Zeit, eine Neuordnung zu wagen und neue Ziele zu avisieren. Eine atomwaffenfreie Zone Europa könnte so ein Ziel sein. Bleibt nur zu hoffen, dass der Funke überspringt - auf die europäischen Entscheidungsträger - und vor allem auf die NATO und Russland.


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