Activation Policies From a Gender-Sensible Citizenship Perspective: A Tentative Analytical Framework

Betzelt, Sigrid

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URL https://edoc.vifapol.de/opus/volltexte/2009/962/
Dokumentart: Bericht / Forschungsbericht / Abhandlung
Institut: ZeS - Zentrum für Sozialpolitik
Schriftenreihe: ZeS-Arbeitspapier // Zentrum für Sozialpolitik, Universität Bremen
Bandnummer: 2008,03
Sprache: Deutsch
Erstellungsjahr: 2008
Publikationsdatum: 18.03.2009
DDC-Sachgruppe: Politik
BK - Basisklassifikation: 89.39 (Politische Systeme: Sonstiges), 71.31 (Geschlechter und ihr Verhalten)
Sondersammelgebiete: 3.6 Politik und Friedensforschung

Kurzfassung auf Englisch:

The paper develops a tentative analytical framework for systematically comparing different types of activation policies with regard to their implications for the welfare triangle between state-market-family and gender inequalities. Starting point is the realization that the meanwhile universal “activation paradigm” of labour market policies, i.e. the (re-)commodification of all adults able to work, affects the welfare production of families as it conflicts with the unpaid care work for dependants performed primarily by women. From a theoretical background of social citizenship rights, it is assumed that this unpaid care work can neither be fully commodified and de-familised, nor that this is desirable for society. Rather, the notion of an inclusive social citizenship developed by feminist welfare state research includes both earning and caring responsibilities of all citizens as a basis for recognition and subsistence. Two main research questions arising from this inherent tension of activation policies are tackled in this paper: First, how do the different country variants of activation policies address this tension and what are the interdependencies between national welfare and gender regimes and the specific activation type? Second, what are the outcomes of this interplay in terms of social inequality especially with regard to gender and class, and regarding the notion of inclusive social citizenship? To operationalise these questions for comparative research, a tentative analytical framework is proposed, developing seven relevant dimensions and respective indicators to measure or assess them. This analytical tool has been applied in a case study of German activation policies, whose central findings are summarised, drawing conclusions in the light of comparative research.

Kurzfassung auf Deutsch:

Das Papier entwickelt einen vorläufigen Analyserahmen für den systematischen Vergleich unterschiedlicher Typen von Aktivierungspolitiken im Hinblick auf ihre Implikationen für das Wohlfahrtsdreieck zwischen Staat-Markt-Familie und Geschlechterungleichheiten. Ausgangspunkt ist die Erkenntnis, dass das inzwischen universell gültige arbeitsmarktpolitische "Aktivierungsparadigma", d. h. die (Re-)Kommodifizierung aller erwerbsfähigen Bürgerinnen und Bürger, die Wohlfahrtsproduktion der Familie insofern betrifft als es mit der vor allem von Frauen unbezahlt geleisteten Sorgearbeit für Angehörige kollidiert. Auf dem theoretischen Hintergrund sozialer BürgerInnenrechte wird angenommen, dass diese unbezahlte Sorgearbeit weder vollständig kommodifiziert und de-familialisiert werden kann, noch dass dies gesellschaftlich wünschenswert ist. Vielmehr bedeutet die Idee einer "inklusiven sozialen Staatsbürgerschaft" wie sie in der feministischen Wohlfahrtsstaatsforschung entwickelt wurde, dass sie sowohl Erwerbs- als auch Sorgeverantwortung aller Bürger und Bürgerinnen als Basis für Anerkennung und Subsistenzrechte einschließt. Ausgehend von diesem dem Aktivierungsparadigma inhärenten Spannungsverhältnis werden zwei zentrale Forschungsfragen formuliert: Erstens, wie beantworten die unterschiedlichen Ländervarianten von Aktivierungspolitik dieses Spannungsverhältnis und welche Interdependenzen bestehen zwischen Wohlfahrts- und Gender-Regimen und dem spezifischen Aktivierungstyp? Zweitens, was sind die Ergebnisse dieses Zusammenspiels im Hinblick auf soziale Ungleichheiten besonders von Geschlecht und Klasse und hinsichtlich der Idee sozial inklusiver Staatsbürgerschaft? Um diese Fragen für die vergleichende Forschung zu operationalisieren, wird ein vorläufiger Analyserahmen vorgeschlagen, der sieben relevante Dimensionen und entsprechende Indikatoren für deren Messung und Bewertung enthält. Dieses Analyseinstrument wurde für eine Fallstudie deutscher Aktivierungspolitik angewendet, deren zentrale Befunde im Licht vergleichender Forschung diskutiert werden.


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