Good Governance : ein universelles Leitbild von Staatlichkeit und Entwicklung?

Nuscheler, Franz

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URL https://edoc.vifapol.de/opus/volltexte/2011/3471/
Dokumentart: Bericht / Forschungsbericht / Abhandlung
Institut: INEF - Institut für Entwicklung und Frieden
Schriftenreihe: INEF-Report
Bandnummer: 96
Sprache: Deutsch
Erstellungsjahr: 2009
Publikationsdatum: 17.10.2011
Originalveröffentlichung: http://inef.uni-due.de/cms/files/report96.pdf (2009)
SWD-Schlagwörter: Good Governance , Entwicklungszusammenarbeit
DDC-Sachgruppe: Politik
BK - Basisklassifikation: 89.39 (Politische Systeme: Sonstiges), 89.42 (Staat und Bürger), 89.93 (Nord-Süd-Verhältnis)
Sondersammelgebiete: 3.6 Politik und Friedensforschung

Kurzfassung auf Deutsch:

Die Weltbank lastete die zunehmend in Frage gestellte Wirksamkeit der Entwicklungszusammenarbeit (EZ), speziell in Subsahara‐Afrika, einer „crisis of governance“ an. Nach dem Ende des Kalten Krieges machte deshalb die westliche Gebergemeinschaft Good Governance (d. h. Rechtsstaatlichkeit, Respektierung grundlegender Menschenrechte, Korruptionsbekämpfung) zur Voraussetzung einer Erfolg versprechenden EZ. Gleichzeitig vollzog sich in der Wirtschafts‐ und Entwicklungstheorie ein Paradigmenwechsel jenseits des Washington‐ Konsensus. Die Neue Institutionenökonomik setzte dem Mainstream der Neoklassik die Erkenntnis entgegen: Institutions matter. Good Governance wurde zum Leitbild von funktionstüchtiger Staatlichkeit und Entwicklung. Dieses normative Leitbild blieb nicht von Kritik verschont, da ihm unterstellt wurde, mittels ordnungspolitischer Konditionen die westlichen Vorstellungen von „guter Regierungsführung“ verbreiten zu wollen. Als schwieriger erwiesen sich jedoch die Probleme, von außen den Aufbau demokratischer Strukturen zu fördern. Dieser INEF‐Report rekonstruiert nicht nur die internationale Debatte über Good Governance, sondern auch die Versuche, durch die Konstruktion von Indices Fort‐ und Rückschritte auf dem schwierigen Weg zu Good Governance zu messen.

Kurzfassung auf Englisch:

The World Bank blamed a „crisis of governance“ for the increasingly challenged success of international development cooperation, in particular in Sub‐Sahara Africa. After development cooperation got rid of the burden of the Cold War the international donor community consequently made Good Governance (i.e. rule of law, respect for basic human rights, fighting corruption) a precondition for effective development cooperation. At the same time economic and development theory underwent a change of paradigm beyond the neoliberal Washington Consensus taking up the insight of institutional economics: Institutions matter. Good Governance became the universal model for efficient government and development. This normative model was not spared ideological criticism, because it was suspected of paving, the way for Western concepts of „Good Governance” by means of external subsidies and political conditionalities. What proved to be much more difficult were the problems with promoting the establishment of democratic structures from outside, especially in fragile states. This INEF Report recapitulates not only the international debate on Good Governance, but also the attempts to develop indices to measure steps forward and backward on the difficult road to Good Governance.


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