Die maritime Task Force - eine Farce
Die maritime Task Force - eine Farce
Warum das Nahost-Quartett auch beim israelisch-libanesischen Konflikt gefordert ist
Kurzbeschreibung
An 33 Tagen im Sommer 2006 wurde vieles zerstört, was seit dem Ende des libanesischen Bürgerkriegs in anderthalb Jahrzehnten aufgebaut wurde. Über tausend Zivilisten fielen allein im Libanon den Luftangriffen zum Opfer. Auch im Norden Israels schlugen zahlreiche Raketen ein und waren Tote zu beklagen. Anlass dieses Kriegs war die Entführung zweier israelischer Soldaten durch die libanesische Hisbollah, zugleich im Kabinett vertretene Partei und als Miliz eine Art Staat im Staat.
Während Israel Hisbollah mit militärischen Mitteln zu bezwingen versuchte und Hisbollah wiederum mit Raketenangriffen zurückschlug, schaute die Welt lange zu, bis im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UN) endlich Einigung erzielt und die Resolution 1701 verabschiedet wurde. Sie war der sprichwörtliche „kleinste gemeinsame Nenner“. Mit ihr erweiterte die UN ihre schon seit 1978 im Libanon eingesetzte Beobachtungsmission UNIFIL – vor allem personell, ein wirklich „robustes“ Mandat wurde nicht daraus.
Berthold Meyer analysiert die Resolution 1701 und benennt ihre zahlreichen Schwächen, die Hoffnungen auf einen dauerhaften Erfolg dieser Mission eintrüben. Besonders die so genannte maritime Task Force vor der Küste Libanons, die mit deutscher Beteiligung dafür sorgen soll, dass keine Waffen für Hisbollah eingeschmuggelt werden, verspricht keine große Wirkung. Damit der Nahost-Konflikt nicht weiter auf benachbarte Länder übergreift, ist das Nahost-Quartett gefordert, seine Bemühungen in der Region auszuweiten.
Bibliographische Angaben
Berthold Meyer, Die maritime Task Force - eine Farce. Warum das Nahost-Quartett auch beim israelisch-libanesischen Konflikt gefordert ist, HSFK-Standpunkt Nr. 1/2007, Frankfurt/M.
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