Soziale Sicherung in Österreich : zwischen Kontinuität und radikaler Neujustierung?

Tálos, Emmerich

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URL http://edoc.vifapol.de/opus/volltexte/2008/415/
Dokumentart: Bericht / Forschungsbericht / Abhandlung
Institut: ZeS - Zentrum für Sozialpolitik
Schriftenreihe: ZeS-Arbeitspapier // Zentrum für Sozialpolitik, Universität Bremen
Bandnummer: 2002,07
Sprache: Deutsch
Erstellungsjahr: 2002
Publikationsdatum: 10.03.2008
DDC-Sachgruppe: Sozialwissenschaften, Soziologie
BK - Basisklassifikation: 71.85 (Soziale Sicherheit)
Sondersammelgebiete: 3.6 Politik und Friedensforschung

Kurzfassung auf Deutsch:

Der österreichische Sozialstaat weist ebenso wie der deutsche im 20. Jahrhundert ungeachtet des beträchtlichen Wandels seiner personalen und sachlichen Reichweite eine beachtliche Kontinuität seiner zentralen Gestaltungsprinzipien, Strukturen und Institutionen auf. In beiden Ländern ist die Entwicklung in den Nachkriegsjahrzehnten durch eine beträchtliche Ausdifferenzierung und Expansion sozialstaatlicher Leistungen gekennzeichnet. Der Wandel erfolgte evolutionär, was heißt, dass er sich im Rahmen des Typus "Sozialversicherungsstaat" bewegte. Gilt dies auch für den Entwicklungsprozeß nach dem "Ende des goldenen Zeitalters des Sozialstaates" ? In Deutschland zeichnet sich ein sozialpolitischer Kurswechsel in Ansätzen bereits Mitte der 70er Jahre, mehr noch seit Beginn der 80er Jahre ab. Über dessen Stellenwert und seine Reichweite gibt es in der deutschen Wohlfahrtsstaatsforschung divergierende Einschätzungen - reichend von Konsolidierung und Anpassung bis hin zu einem qualitativen Wandel oder einer radikalen, normativen und funktionalen Neujustierung. Im Vergleich dazu erfolgte der Veränderungsprozeß in Österreich zeitversetzt. Wenn auch keineswegs erst durch die neue Kräftekonstellation, eine Regierung zwischen ÖVP und FPÖ seit 2000, ausgelöst, so hat diese den sozialpolitischen Wandel mit einem breit angelegten Kürzungsprogramm nicht nur verstärkt. Perspektivisch verfolgt diese Regierung Optionen, die unverkennbar eine inhaltliche Neujustierung des österreichischen Sozialstaates, insbesondere seiner Zielrichtung, beinhalten. Die Wege beider Länder weisen offenkundig auch in der rezenten Entwicklung merkbare Ähnlichkeiten auf.

Kurzfassung auf Englisch:

Despite a remarkable change in coverage and generosity the Austrian as well as the German welfare state is remarkably continuous in its fundamental principles, structures, and institutions. In both countries, development was marked by considerable differentiation and by an expansion of welfare state benefits. Does this also hold for the developmental process after the "end of the welfare state’s golden age"? In Germany, change in social policy starts in the mid−1970s, is but really taken firm grasp in the 1980s. German welfare state researchers see the importance and scope of this change differently − from consolidation and adaptation to a qualitative change or a radical, normative and functional re−adjustment in the sense of retrenchment. In Austria, this process began later. It is not only caused by a new constellation in government −the ÖVP governing with the FPÖ − since 2000. But this new political constellation reinforces the ongoing endogenously and exogenously induced changes in social policy. In the long run the new government pursues options including a large−scale re−adjustment of the Austrian welfare state in substance and target area. The development in both countries shows remarkable similarities.


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