'Europäisierung' – Begriff, Idee und Verwendung im interdisziplinären Diskurs
Weitere beteiligte Personen: Schubert, Helga (Hrsg.)
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URL | http://edoc.vifapol.de/opus/volltexte/2008/802/ |
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Dokumentart: | Bericht / Forschungsbericht / Abhandlung |
Institut: | FOROST Forschungsverbund Ost- und Südosteuropa |
Schriftenreihe: | Forost-Arbeitspapier |
Bandnummer: | 38 |
ISBN: | 3-9810703-2-1 |
Sprache: | Deutsch |
Erstellungsjahr: | 2006 |
Publikationsdatum: | 20.08.2008 |
DDC-Sachgruppe: | Politik |
BK - Basisklassifikation: | 89.03 (), 89.73 (Europapolitik, Europäische Union) |
Sondersammelgebiete: | 3.6 Politik und Friedensforschung |
Kurzfassung auf Deutsch:
In Zeiten des Wandels sind es auch und gerade Begriffe, an denen sich die Transformationsprozesse widerspiegeln und brechen. Die Interdependenz realer Veränderungen im politischen, ökonomischen und sozio-kulturellen Lebensraum und ihrer (Er)Fassung in der sprachlichen Metaebene kann im interdisziplinären Diskurs nicht unbeachtet bleiben. Der interdisziplinäre Forschungsverbund forost hat sich seit seinem Bestehen 2001 mit den Veränderungen im östlichen Teil Europas befasst. Aus der eigenen Arbeit heraus ergab sich dabei immer wieder auch die Notwendigkeit den Forschungsgegenstand von der "Transformation Ost- und Südosteuropas" auf die daraus resultierenden Veränderungen im gesamten Kontinent auszudehnen. So wechselte der Fokus zunehmend von der Beschreibung von sozialem, ökonomischem und mentalem Wandel in den Ländern des ehemaligen "Ostblocks" hin zur Analyse von Integration und Identität in dem "Projekt Europa", wie es sich nach dem Ende des Kalten Kriegs neu zu formieren begann. Diese Suche nach einer übergreifenden Identität, die diesen Namen verdient, zugleich aber all den Unterschiedlichkeiten gerecht wird, die für den Kontinent wesentlich sind, ist noch lange nicht abgeschlossen. Die Interdisziplinarität des Forschungsverbunds machte es für die eigene Arbeit unabdingbar, die unterschiedliche Begrifflichkeit innerhalb der einzelnen Disziplinen zu hinterfragen und zumindest auf pragmatische Weise kommunizierbar zu machen. In der vorerst letzten Forschungsphase, die sich den Grenzen der Erweiterung – also der Aufnahme neuer Mitglieder – und der Vertiefung – also dem Angleichungsprozess innerhalb der EU – zuwendet, hat sich der Begriff der 'Europäisierung' als ein gemeinsamer Fokus herausgebildet. Gemeinsam insofern, als jede Disziplin und damit auch jedes Einzelprojekt innerhalb des Forschungsverbunds sich mit diesem Begriff und dem je unterschiedlichen Verständnis von Inhalt und Bedeutung konstruktiv auseinandersetzen kann. In diesen unterschiedlichen Definitionen und Perspektiven kommt damit die Schwierigkeit dessen, was die Europäische Integration ausmacht oder ausmachen soll, gut zum Ausdruck. Auch wenn die Teilprojekte nach so kurzer Zeit noch keine konkreten Ergebnisse ihrer bisherigen Arbeit vorlegen können, zeigt die Auseinandersetzung um das Verständnis von 'Europäisierung' vor dem Hintergrund der einzelnen Forschungsfragen, bereits jetzt die Fruchtbarkeit des interdisziplinären Dialogs. In den folgenden Kapiteln wird der Begriff aus unterschiedlicher Sicht dargestellt und bewertet, auf seine methodische Tauglichkeit, historischen Wurzeln und politischen Auswirkungen hin untersucht. In der Gesamtheit des Bandes zeigt sich wie schillernd und vielfältig oft unreflektiert benutzten Begriff verstanden werden kann. Wir hoffen, damit einen Beitrag zu leisten den Prozess der Transformation des Europäischen Kontinents zwischen dem geographischen Europa und dem politischen und ökonomischen Bündnis der Europäischen Union auch terminologisch differenzierter zu betrachten.
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