Clash. Entscheidungsjahr 1947
Badstübner, RolfDownload:
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URL | http://edoc.vifapol.de/opus/volltexte/2009/860/ |
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Dokumentart: | Bericht / Forschungsbericht / Abhandlung |
Institut: | Rosa-Luxemburg-Stiftung |
Schriftenreihe: | Manuskripte // RLS, Rosa-Luxemburg-Stiftung |
Bandnummer: | 70 |
ISBN: | 978-3-320-02117-7 |
Sprache: | Deutsch |
Erstellungsjahr: | 2007 |
Publikationsdatum: | 13.03.2009 |
DDC-Sachgruppe: | Politik |
BK - Basisklassifikation: | 89.50 (Politische Prozesse: Allgemeines) |
Sondersammelgebiete: | 3.6 Politik und Friedensforschung |
Kurzfassung auf Deutsch:
Aus der Perspektive des 21. Jahrhunderts mit einem Deutschland in einem weithin »geeinten« Europa erscheint die zurückliegende Teilung Deutschlands und Europas als historische anomale Episode oder Zwischenperiode. Die Zeitgenossen sahen das allerdings anders. Für sie hatte die Koexistenz zweier Weltsysteme, darin eingebettet die Existenz zweier deutscher Staaten, zunehmend den Charakter des Normalen angenommen, denn sie schien Frieden und Stabilität zu garantieren. Jüngeren, die das nicht selbst erlebt haben, stellt sich oft die Frage, wieso das, was im 21. Jahrhundert als normal erscheint, nicht schon nach dem Zweiten Weltkrieg auf den Weg gebracht werden konnte. Unter dem Eindruck eines unvorstellbaren Desasters, großer Erschütterung und individueller Not standen in Europa und auch in Deutschland 1945 die Zeichen unübersehbar auf Umbruch, Wende, Neuanfang, Umkehr, Anderswerden. Ein Weg schien sich zu öffnen, der in längerer Perspektive zu einem sozialistischen (West)Europa führen würde, und selbst im besetzten Deutschland schienen dafür Chancen zu bestehen. Es hatte zeitweilig den Anschein, dass diese Orientierungen obsiegen könnten. Noch weit hinein in das Jahr 1947 konnte man das so sehen – bevor im Verlauf dieses Jah res grundlegende und folgenreiche Weichenstellungen erfolgten und dramatische Entscheidungen fielen, die dann eine andere Langzeitentwicklung einleiteten – die der »zweitbesten Lösungen« für West und dann für Ost. Inhalt Kurze Einführung: heute und damals 1. 1947: Bilanz und Ausblick am Jahresbeginn 1.1. »3. Wege« Deutschland und Friedensvertrag – Hoffnungsanker für die einen, Bedrohung für die anderen 1.2. Besatzungsherrschaft, Deutschlandprojekt und die Deutschen 1.3. Die Regionalisierung Deutschlands 1.4. »Amerikanisierung« versus »Sowjetisierung«? 1.5. Die (Teil-)Realisierung des alliierten Deutschlandprojekts bis Frühjahr 1947. Besatzungsherrschaft als gesellschaftlich-politische Transformationsperiode 1.6. Unterschiedliche Parteienkonstellationen 1946/47. Die Gründung der SED zwischen Euphorie und Zwang 1.6.1. Die Gründung der SED und die »übersehenen« Folgen 1.6.2. SPD: »Sozialismus als Tagesaufgabe« 1.6.3. Die SED und der »besondere deutsche Weg zum Sozialismus« 1.6.4. CDU: »Christlicher Sozialismus«. »Ahlener Programm« – »Sozialisierung im Sinne der CDU«? 1.7. Die Volksentscheide in Sachsen und Hessen und die Sozialisierungsbewegung in den Westzonen. Die Mehrheitsoptionen in den frühen Übergangsgesellschaften für ein Deutschland »über den Kapitalismus hinaus« 1.8. Anti-Hitler-Koalition zwischen Konsens und Konflikt 1.8.1. Stalins Spagat zwischen Ostblockpolitik und Kooperationskurs 1.8.2. USA 1946: policy of ambivalence 1.8.3. US-Umorientierung im Vormarsch 1.8.4. Kurswechsel in der britischen Deutschlandpolitik 1.8.5. Das Dilemma der französischen Deutschlandpolitik 1.8.6. Kursentscheidung für Westblock und Westzonenstaat 1.8.7. »Weiter wie bisher«: Die deutschlandpolitischen Positionsbestimmungen der Sowjetunion 2. Im Vorfeld von Moskau: für und wider demokratische Einheit und Friedensvertrag. Deutschland als Brücke oder Dritter Weg zwischen Ost und West? 2.1. Einheitsstaat, Bundesstaat oder Staatenbund? 2.2. SED bei Stalin: »Man muss die SPD wieder zulassen!« 2.3. Länderverfassungen in der SBZ und die gesamtdeutsche Perspektive 2.4. Die Vereitelung von gesamtdeutschen Parteiengesprächen und die Option für die angeblich »zweitbeste Lösung« 2.5. Der abgelehnte Volksentscheid für die demokratische Einheit Deutschlands 3. Die Moskauer Konferenz: Hoffnung auf Durchbruch oder nur aufgeschobener Bruch und verzögerte Weststaatslösung? 3.1. »Truman-Doktrin« zum Auftakt 3.2. Vorbereitungen: für und gegen eine Vier-Mächte-Regelung 3.3. Teilerfolge und nicht eingestandenes Scheitern 4. Die Münchener Konferenz deutscher Ministerpräsidenten – Indikator für die Westzonenoption. Die Geburt der »Verelendungs- und Magnetdoktrin« 4.1. Die bayrische Initiative und erste Reaktionen 4.2. Der Streit in der SED um die Teilnahme und der Widerstand gegen die intransigente Haltung der SMAD 4.3. »Mannesmut vor Königsthronen«: Ministerpräsident Erhard Hübener (LDP) Teilnahmegenehmigung oder Rücktritt 4.4. Die ostdeutsche Teilnahmeentscheidung und die westdeutschen Vorpositionierungen. Die späte Wahrheit über den Verlauf der Vorbesprechung 4.5. Den Westzonenstaat fest im Visier. Die »Verelendungs- und Magnetdoktrin« 4.6. Ostzonale Auseinandersetzungen und Konsequenzen 4.7. LDP und CDU in der Orientierungskrise 4.8. SED: Innerparteiliche Auseinandersetzungen um kommunistische Kursänderungen und -verschärfungen 5. Marshallplan und Weichenstellung für »restaurative Neuordnung« und Westzonenstaat. Das Ende der Sozialisierung 5.1. »Hilfsprogramm« zur Eindämmung der »kommunistischen Gefahr« und um US-Hegemonie 5.2. Neubestimmung der US-Deutschland- und Besatzungspolitik. Das Sozialisierungsverbot. Musste die Sozialisierung scheitern? 5.3. Vorarbeiten für die Schaffung des Westzonenstaates. Hauptstadtpläne 5.4. Abschreibung der SBZ »aus Furcht, dass die radikalisierte Ostzone den Staatskörper der Westzonen infizieren könnte« 5.5. Nach der »Sprengung« der Londoner Konferenz: Startschuss für die Schaffung des Westzonenstaates 6. Die abgeschriebene Ostzone zwischen Selbstbehauptung und neuer Selbstfindung. Quo vadis? 6.1. Ausbau SBZ und Kampf gegen die Spaltung 6.2. Kommunistischer Konfrontationskurs: Die 2-Lager-Doktrin und ihre Konsequenzen 6.3. Der Deutsche Volkskongress zwischen gesamtdeutschem Scheitern und ostzonalem Erfolg 6.4. Die Perspektiven Anfang 1948: Widerstreit zwischen gesamtdeutschen und »volksdemokratischen« Orientierungen. Wismut-Uran für das weltpolitische »Gleichgewicht des Schreckens« 7. 1947 – der nicht verhinderte große Clash und die Folgen im Streit der Deutungsmuster. Eine Schlussbetrachtung Abkürzungsverzeichnis Quellen und Literatur
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