Online-Anhörungen am britischen Parlament : Wege zur Verbesserung der Kommunikation zwischen Parlament und Öffentlichkeit
Trénel, MatthiasDownload:
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URL | http://edoc.vifapol.de/opus/volltexte/2009/1523/ |
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Dokumentart: | Bericht / Forschungsbericht / Abhandlung |
Institut: | WZB Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung |
Schriftenreihe: | Veröffentlichung der Abteilung Zivilgesellschaft und Transnationale Netzwerke des Forschungsschwerpunkts Zivilgesellschaft, Konflikte und Demokratie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung |
Bandnummer: | 2005, 105 |
Sprache: | Deutsch |
Erstellungsjahr: | 2005 |
Publikationsdatum: | 14.07.2009 |
Originalveröffentlichung: | http://bibliothek.wzb.eu/pdf/2005/iv05-105.pdf (2005) |
DDC-Sachgruppe: | Politik |
BK - Basisklassifikation: | 89.57 (Politische Beteiligung), 89.56 (Politische Kommunikation), 89.51 (Parlament) |
Sondersammelgebiete: | 3.6 Politik und Friedensforschung |
Kurzfassung auf Deutsch:
Zwischen 1998 und 2004 haben die Ausschüsse am Britischen Parlament 15 Online- Anhörungen (online consultations) durchgeführt. Die dabei gemachten Erfahrungen sind interessant vor dem Hintergrund von Bestrebungen, die Kommunikation zwischen Parlament und Öffentlichkeit zu intensivieren, die repräsentative Demokratie durch partizipative Elemente zu stärken und nicht zuletzt auch die Rolle des Parlaments gegenüber der Regierung aufzuwerten. In Studie I wurde untersucht, inwiefern die Einführung netzbasierter Kommunikationskanäle die Anhörungspraxis transformiert hat, wie Best Practice definiert wurde und wie groß die Resonanz in der Öffentlichkeit war. Dazu wurde auf der Grundlage von Evaluationsberichten und den Webpräsenzen (sofern noch verfügbar) ein Überblick über alle Online- Anhörungen erstellt. In Studie II wurden halbstrukturierte Interviews geführt, um zu erkunden, wie die Online-Anhörungen von beteiligten Abgeordneten retrospektiv bewertet wurden. Es zeigte sich, dass sich Online-Anhörungen von der bisherigen Anhörungspraxis in dreierlei Hinsicht unterschieden: durch die direkte Ansprache von Bürgern, durch ein interaktives Diskussionsformat sowie durch die Kooperation mit zivilgesellschaftlichen Akteuren (insbesondere zur Rekrutierung von Teilnehmern); dass Online-Anhörungen in die offiziellen Richtlinien zur Durchführung von Anhörungen aufgenommen wurden und dass sich in der Regel zwischen 50 und 100 Personen aktiv an den Online-Anhörungen beteiligten, wobei insgesamt zwischen 100 und 400 Stellungnahmen abgegeben wurden. Die befragten Abgeordneten glaubten, dass zukünftig noch mehr Bürger online gehört werden wollen und sahen sich deswegen in der Pflicht, schon jetzt mit diesem Instrument zu experimentieren. Darüber hinaus hätten die Online-Anhörungen schon jetzt dabei geholfen, dem Parlament und den behandelten Themen mehr Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit zu verleihen, die eigene Informationsgrundlage zu validieren, und die eigene Politik durch Zitieren von BürgerÄußerungen aus den Online-Anhörungen überzeugender darzustellen.
Kurzfassung auf Englisch:
At the British parliament 15 online consultations were carried out by committees and all-party groups between 1998 and 2004. These exercises are interesting against the background of efforts to intensify communication between parliament and the public, to strengthen representative democracy through participatory politics, and to give more weight to parliament relative to government. Study I investigated to what degree the new communication medium has transformed the consultation practice, how best practice was defined and how big the response from the public was. Evaluation reports and websites (if still available) were analyzed to yield a comparative overview of all online consultations. Study II employed interviews to find out how members of parliament assessed their experience with online consultations. The results show that online consultations differed from traditional consultation practices in at least three ways: they addressed citizens directly, they were characterized by an interactive discussion format, and there was some cooperation with civil society organisations (especially for the purpose of recruiting participants). Further, online consultations were incorporated into official guidelines for committee work. On average, about 50 to 100 people participated actively in the online consultations, contributing between 100 and 400 messages. Members of parliament thought that in the future more people would want to be consulted online, which would justify early experimentation with online consultations early. However, they also said that they had profited already from online consultations in direct ways: Online consultations helped to raise awareness of the topic and the parliament in general, to validate their own informational basis, and to convey their own policy in a more convincing way by the use of quotes from messages by citizens.
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