Modernisierung und Demokratisierung : Das Erklärungspotenzial neuer differenzierungstheoretischer Ansätze am Fallbeispiel Südkoreas

Kern, Thomas

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URL http://edoc.vifapol.de/opus/volltexte/2009/1576/
Dokumentart: Bericht / Forschungsbericht / Abhandlung
Institut: GIGA - German Institute of Global and Area Studies
Schriftenreihe: Working papers global and area studies
Bandnummer: 15
Sprache: Deutsch
Erstellungsjahr: 2006
Publikationsdatum: 16.07.2009
Originalveröffentlichung: http://www.giga-hamburg.de/dl/download.php?d=/content/publikationen/pdf/wp15_kern.pdf (2006)
DDC-Sachgruppe: Politik
BK - Basisklassifikation: 89.50 (Politische Prozesse: Allgemeines), 89.35 (Demokratie)
Sondersammelgebiete: 3.6 Politik und Friedensforschung

Kurzfassung auf Deutsch:

Der Artikel geht der Frage nach, durch welchen sozialen Mechanismus Modernisierung und Demokratisierung miteinander verbunden sind. Ausgehend von neuen differenzierungstheoretischen Ansätzen wird die These vertreten, dass der maßgebliche Impuls zur Demokratisierung weniger von sozialen Klassenkonflikten als von „funktionalen Antagonismen“ in den Teilsystemen ausgeht: Je weiter die Modernisierung voranschreitet, desto mehr bilden sich in den Teilsystemen Kräfte, die auf mehr Autonomie gegenüber dem Staat drängen. Die Argumentation erfolgt dabei in fünf Schritten: Zunächst wird ein kurzer Überblick über den bisherigen Stand der Debatte zum Thema Modernisierung und Demokratisierung gegeben. Im zweiten Schritt werden die wichtigsten Erklärungsansätze aus der Demokratisierungsforschung vorgestellt und kritisch diskutiert. Im dritten Schritt wird das Verhältnis zwischen Modernisierung und Demokratisierung aus differenzierungstheoretischer Perspektive beleuchtet. Das Augenmerk richtet sich dabei hauptsächlich auf die Grundrechte als Garanten teilsystemischer Autonomie. Im vierten Schritt wird am Beispiel Südkoreas untersucht, wie strukturelle Spannungen und Konflikte in den Teilsystemen Politik, Wirtschaft, Bildung und Religion ihren Ausdruck in prodemokratischen Protesten fanden. Im fünften Schritt stehen die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen dem vorgestellten differenzierungstheoretischen Ansatz und den bisherigen – zumeist klassentheoretischen – Erklärungskonzepten im Mittelpunkt. Es wird deutlich, dass der Übergang zur Demokratie weder durch politische noch ökonomische Konfliktkonstellationen allein erklärt werden kann: Es kommt vielmehr darauf an, die Vielfältigkeit von funktionalen Antagonismen in den Blick zu nehmen.

Kurzfassung auf Englisch:

The article deals with the social mechanism that connects modernization with democratization. Starting from a differentiation theoretical point of view, the paper argues that the major impetus for democratization is rather given by “functional antagonisms” inside the social subsystems than by class conflicts: The more modernization progresses, the stronger becomes the demand for institutional autonomy against the state. The argument is developed in five steps: In the first step, I give a short overview over the latest developments in the debate on modernization and democratization. In the second step, the leading approaches in the field of democratization research are presented and critically discussed. In the third step, I examine the relationship between modernization and democratization from a differentiation theoretical point of view. The focus is on the basic constitutional rights by which the autonomy of the subsystems is guaranteed. In the fourth step, I show on the case of South Korea how structural strains and conflicts in the subsystems of politics, economy, education, and religion are transformed into pro-democratic protests. In the fifth step, the similarities and differences between the presented differentiation theoretical approach and previous – usually class theoretical – concepts of democratization research are discussed. It becomes evident that the transition to democracy can be fully explained neither by political nor by economic conflicts. What matters is to explore the variety and complexity of functional antagonisms in the social subsystems.


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