Die politische Logik der deutschen Vereinigung und der Institutionentransfer : Eine Untersuchung am Beispiel von Gesundheitswesen, Forschungssystem und Telekommunikation
Robischon, Tobias ; Stucke, Andreas ; Wasem, Jürgen ; Wolf, Hans-GeorgDownload:
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URL | http://edoc.vifapol.de/opus/volltexte/2011/2770/ |
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Dokumentart: | Bericht / Forschungsbericht / Abhandlung |
Institut: | MPIfG - Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung |
Schriftenreihe: | MPIFG discussion paper |
Bandnummer: | 1994, 3 |
Sprache: | Deutsch |
Erstellungsjahr: | 1994 |
Publikationsdatum: | 08.02.2011 |
Originalveröffentlichung: | http://www.mpifg.de/pu/mpifg_dp/dp94-3.pdf (1994) |
DDC-Sachgruppe: | Politik |
BK - Basisklassifikation: | 89.50 (Politische Prozesse: Allgemeines), 89.30 (Politische Systeme: Allgemeines) |
Sondersammelgebiete: | 3.6 Politik und Friedensforschung |
Kurzfassung auf Deutsch:
Der vorliegende Beitrag untersucht die 1990 im Kontext des Vereinigungsprozesses getroffenen Entscheidungen über die künftige institutionelle Struktur Ostdeutschlands. Ausgangspunkt sind zwei politikwissenschaftliche Befunde, die zunächst nicht leicht vereinbar scheinen: Einerseits lief die Vereinigungspolitik nach einer gängigen Sichtweise unter Ausnahmebedingungen mit außergewöhnlicher Entscheidungssouveränität des westdeutschen Zentralstaats ab, andererseits aber spiegelten die getroffenen Entscheidungen nicht etwa materielle Veränderungsinteressen des Bundes wider, sondern bedeuteten in der Regel den unmodifizierten Transfer westdeutscher Institutionen. Dieses scheinbare Paradox löst sich jedoch im Blick auf die vorgängige Situation in den einzelnen funktionalen Sektoren der alten Bundesrepublik auf. Das Ergebnis der Vereinigungspolitik läßt sich auf drei sektorale Merkmale zurückführen: institutioneller Konsens oder Dissens; Politikverflechtung oder Dominanz eines einzelnen Akteurs; und (gegebenenfalls) Veränderungswünsche des dominanten Akteurs. Am Beispiel dreier Sektoren - Gesundheitswesen, Forschungssystem und Telekommunikation - wird gezeigt, wie unterschiedliche Kombinationen dieser drei Merkmale das Resultat des Vereinigungsprozesses hervorbrachten: den Institutionentransfer nach Ostdeutschland.
Kurzfassung auf Englisch:
This paper analyzes the 1990 decisions on the institutional structures in East Germany after the unification. It starts from two findings of political science which - at a first glance - seem to be incompatible: On the one hand, unification politics took place in an exceptional situation which, according to a widely held view, gave central government an extraordinary souvereignty in decisions. On the other hand, the decisions actually made did not reflect the interests of central government in changing the status quo, but led almost entirely to the unmodified transfer of West German institutions. This apparently paradoxical result can be explained by the pre-unification situation in West German policy sectors. Three sectoral dimensions explain the results of unification politics: consent vs. dissent among the actors in institutional issues; "Politikverflechtung" vs. the dominance of a single actor; and (eventually) an interest of the dominating actor in changing the status quo. Taking three policy sectors - health care, research and telecommunications - as examples, the paper demonstrates how different combinations of these three dimensions resulted in the transfer ofWest German institutions to East Germany.
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